Es geht für uns alle um Heilung und darum, stolz auf unsere bisher geleisteten Taten zu sein. Da gibt es Menschen, denen fällt das ausgesprochen leicht. Es gibt allerdings auch andere, die haben Schwierigkeiten sich dar-zu-stellen. Besonders Frauen ist eher beigebracht worden, still zu sein, bescheiden zu sein.

Eine Gelegenheit, den Mund zu halten, sollte man nie vorübergehen lassen. (Curt Goetz).

Da gibt es allerdings auch andere Meinungen: Es gibt nur eine Unannehmlichkeit, die peinlicher ist, als in aller Munde zu sein: nicht in aller Munde zu sein. (Oscar Wilde, 1854–1900).

Der Mund ist die Region, die Gefühle sehr schnell mit ihrer Muskulatur spiegelt. Sind die Gefühle vorbeigezogen, würde die Anspannung gern mitgehen, doch viele Menschen halten die Emotionen in der Mundhaltung weiter fest. Ist uns plötzlich jemand hart über den Mund gefahren, kann der innere Schmerz zum Blockieren der Mundmotorik führen. „Jemandem das Wort vom Munde ablesen“ ist nur möglich,wenn sich der Mund beim Sprechen auch bewegt. Möglichst vollmundig.

(Achte mal darauf z.B. im Fernsehen, wie auf der Mund nur einseitig benutzt wird.)

 Wie ist es denn bei dir? Bewegst du beim Speichen den ganzen Mund?

Ausprobieren und zwar unbedingt laut sprechen, wie dir der Schnabel gewachsen ist, ohne weiter nachzudenken:

Erst die Übung macht mich zum Meister! Zwei- dreimal.

Lege jetzt die Zungenspitze an deinen linken, unteren, hintersten Backenzahn. Lass die Zunge dort und sag laut und deutlich (DEUTLICH):

Erst die Übung macht mich zum Meister. Wieder Zwei-dreimal.

Ja, es fühlt sich merkwürdig an und die Aussprache wird verschwommener und undeutlicher Nächster Schritt:

 

Jetzt mit der Zunge zum rechten, unteren, hintersten Backenzahn (Wenn da nichts mehr vorhanden ist, dann parken Sie die Zunge auf dem Zahnfleisch dort).

Jetzt wieder den Satz:

Erst die Übung macht mich zum Meister. Wieder zwei-dreimal wiederholen.

 

Achtung: Es kann sein, dass es einen deutlichen Unterschied gibt in der Aussprache zwischen den beiden rechts und links-Möglichkeiten.

 

Warum ist das so: Wenn im Alltag überwiegend eine Mundseite zum Sprechen benutzt wird, ist die andere mehr oder weniger arbeitslos und wird unbeweglicher.

 

Und jetzt kommt die Belohnung: Sprich den Satz einfach mit lockerer Zunge, LAUT!

Erst die Übung macht mich zum Meister. Wenn deine Stimme jetzt tiefer, voller, tragfähiger klingt, herzlichen Glückwunsch!

 

Wie alle Muskeln trainierbar sind, sind auch die Muskeln und Sehnen, die für das Sprechen wichtig sind, stärkbar. Warum das Ganze? Weil wir mit einem befreiten Mundwerk gleichzeitig Zwerchfell und den Beckenboden etwas Gutes tun. Die Energie fließt wieder, neue Lebenskraft steigt hoch, Sie richten sich auf. Ja und dann? Dann können große und kleine Wunder geschehen. Wenn sich die Sprache ändert, die Stimme wahrnehmbarer wird, verändert sich mit etwas zeitlichem Abstand auch etwas in der eignen Psyche und im Verhalten der anderen. Menschen mit einer guten Artikulation werden als intelligenter, kompetenter, erfolgreicher eingeschätzt. Wer sich durch das Leben nuschelt, versteckt sich vor dem Erfolg. Und natürlich ist eine klangvolle, sonore Stimme erotischer als ein hohes, schrilles Piepsorgan.

 

Lust auf eine weitere Erkundung:

Es sind 6 Werkzeuge an unserer Lautbildung beteiligt: die Lippen, die Zunge, die Zähne, der Mundraum, die Stimmlippen (Kehlkopf) und der Nasenraum. Der Mund wirkt wie ein Lautverstärker. Dafür muss er allerdings beim Sprechen geöffnet sein.

Ersetzen Sie alle Vokale in dem Satz durch E: Erst dee recteche Ebeng mecht mech zem Mester. Bitte laut 2-3mal sprechen. Dann alle Vokale durch i ersetzten: Irst dii richtichi Ibing micht mich zim mister. Dann alle Vokale durch o ersetzen: Orst doo rochtocho obong mocht moch zom mochtor. Danach durch u: Urst duu ruchtuchu

Ubung mucht much zum muchtur. Und zum Abschluß den Mund mindestens 2 cm weit öffnen während Sie alle Vokale mit a ersetzen: Arst daa rachtacha Abang macht mach zam Mastar.

 

Jetzt zur Belohnung: Wiederhole den Satz jetzt ganz normal. So gut klang-voll kann deine Stimme sein!

 

 

*Literatur: Barbara Blagusz: Erfolgsfaktor Stimme, Signum-Verlag Wien (2011)